by jochen link
Published on: Dec 3, 2005
Topic:
Type: Short Stories

Kurzbericht zu dem Weltjugendklimagipfel in Montreal:

Internationale Jugend kämpft für eine bessere Klimapolitik:

Als einziger deutscher Vertreter analysierte ich 6 Tage lang auf
dem UN Klimajugendgipfel in Montreal (Kanada) zusammen mit 90
anderen Jugendlichen (Alter von 18-26) die Folgen und Auswirkungen
des Klimawandels. Ich wurde wie die anderen Teilnehmer aus 30
verschiedenen Nationen von der kanadischen Regierung aus über 7000 Bewerbern nach Montreal eingeladen.

Unter dem Motto „Beyond Kyoto-it´s us“ diskutierten wir in
Kleingruppen sechs Tage intensiv. Es wurden nicht nur über die in
einigen Ländern der Teilnehmer (z.B. aus Alaska, Mirkonesien,
Bangladesch) schon sehr deutlich zu spürenden negativen
Auswirkungen debattiert, sondern auch Maßnahmen und
Lösungsvorschläge erörtert. Die Quintessenz der Vorschläge wurde
in einer Erklärung zusammengefasst die den Politikern und den
Delegierten bei der UN-Weltklimakonferenz vorgetragen und
überreicht. Zu dieser Erklärung (welche an dieser Mail angehängt
ist) gibt wurde für jedes Gebiet noch Hintergrundpapiere verfasst
welche auf der unten angeführten Webseite zur Verfügung gestellt
werden.

Für die die wenig Zeit investieren wollen oder einfach nicht so
gerne englische Erklärungen lesen habe ich versucht die Kernpunkte
dieser Erklärung kurz zusammen zufassen:

Die Jugend besteht auf
ein bindendes Minimumreduktionsziel von Treibhausgasemissionen für
entwickelte Länder (Annex1) von 30% in 2020 und 80% in 2050
(bezogen auf die Werte von 1990).

Vorfahrt für Erneuerbare
Energien! Das heißt, der globale Wechsel zu erneuerbaren
Energieformen muss schnellst möglich vollzogen werden. Dafür
müssen alle Subventionen und Vergünstigungen für fossile
Energieträger gestrichen werden.

Von langfristig nicht
nachhaltigen Energieformen wie der Kernkraft muss abgesehen werden.

Entwicklungsländern
dürfen Klimaanpassungen nur zusätzlich zu den Verminderungen der
Emissionen stattfinden.

Geologische CO_2 Lagerung
und Absonderung sehen wir nicht als eine nachhaltige Lösung an.

Die ist Jugend die
Generation von Morgen und beansprucht deshalb eine permanente
Vertretung bei den UN Klimaverhandlungen.

Der Klimawandel und seine
Folgen müssen in allen Lehrplänen fächerübergreifend verankert sein.

Konkrete Pläne für die
effektivere Nutzung der vorhandenen Energien
(Energieeffizienzmaßnahmen).

Aktive Integration der
vom Klimawandel am stärksten betroffenen Bevölkerungsschichten.

Die Forderung nach mehr
Nachhaltigkeit bei der Stadtentwicklung, auf dem Transportwesen.

Mit diesen Erklärung und den neuen Erfahrungen des Jugendgipfels
hoffe ich dass auf der UN-Klimakonferenz mindestens die
Verhandlungen zu einem neuen bindenden Vertragswerk (gültig ab
2012)nach Kioto Protokoll erfolgreich auf den Weg gebracht werden.
Es ist mir jedoch auch bewusst, dass alle politischen Beschlüsse
nur kleine Schritte in die richtige Richtung sind und den
Klimawandel nicht aufhalten können. Gestärkt durch diesen
Jugendgipfel werde ich mich auch weiterhin mit meinem Studium und
all den anderen Aktivitäten dazu beitragen, dass der Klimawandel
nicht nur auf Politischenebene sondern auch in der Gesellschaft
sowie im Privaten angegangen wird.

Das Motto der Konferenz läutete „Beyond Kyoto- it`s us!“

was soviel heißt wie das wir nun an der Reihe sind.

Deshalb möchte ich nicht länger um den heißen Brei rumreden und
einfach nur uns weiter motivieren unsere Zukunft selbst in die
Hand zu nehmen.


Los geht’s in diesem Sinne.
Liebe Grüße

Euer Jochen

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